Das schreddern lebendiger Fische in Deutschland muss endlich aufhören!
- 02 Juni 2021 |
- Publiziert in Gewässer- und Naturschutz
Eine aktuelle Studie der WWF-Expertin Michele Thieme “Navigating trade offs between dams and river conservation", belegt: “Die Populationen von Süßwasserfischarten sind seit 1970 im Durchschnitt um 84 % zurückgegangen, soviel wie in keinem anderen Lebensraum. Dabei ist die Verbauung von Flüssen eine der Hauptursachen für diesen Rückgang. Nahezu ein Drittel der Süßwasserfische ist vom Aussterben bedroht.“.
Insbesondere in Deutschland ist das wesentliche Problem für eine erfolgreiche Wiederherstellung der Flüsse nach wie vor die fehlende Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Das liegt aus Sicht des DAFV in erster Linie an der fehlenden Durchgängigkeit der Flüsse, verursacht durch geschätzte 7500 Anlagen der kleinen Wasserkraft, zahllosen Wehren, Schleusen und anderen Wanderhindernissen.
Der DAFV berichtete schon mehrfach, dass speziell die kleine Wasserkraft (1 Megawatt Maximalleistung) mit ihren ca. 7.800 Anlagen erhebliche Schäden in unseren Gewässern anrichtet. Darüber hinaus tragen diese Anlagen weniger als 0,5% zur Stromerzeugung in Deutschland bei und spielen somit für die Energiewende und den Schutz des Klimas eine unbedeutende Rolle. Nun appellieren auch 65 Fachwissenschaftler*innen aus 30 wissenschaftlichen Institutionen an die Bundespolitik und empfehlen dringend eine Beendigung der staatlichen Förderung von unwirtschaftlichen, umweltschädlichen und nicht ökologisch sanierbaren Kleinwasserkraftwerke über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) oder anderer Subventionen. Der Betrieb solcher Kleinwasserkraftwerken sei wesentlich für die Verfehlungen der Umweltziele im Biodiversitäts- und Gewässerschutz verantwortlich.
Am 15.12.2021 veröffentlichte die EU-Kommission ihren 6. Bericht zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Die Kommission ist sich einig, die Wasserbewirtschaftung macht vielerorts Fortschritte, ist jedoch meist zu langsam in der Umsetzung sowie unterfinanziert.
Salmo salar – der Lachs oder auch König der Flüsse genannt. Viele kennen ihn als Zuchtlachs aus der Kühltheke, doch nur die Wenigsten wissen, dass diese majestätische Fischart in Deutschland ursprünglich einmal heimisch war und viele unserer Flusssysteme besiedelte.
Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) Berlin haben die globale Sterblichkeit von Fischen bei der Passage von Wasserkraftwerken untersucht. Die Auswertung und Ergebnisse beziehen sich auf Daten von mehr als 275.000 Fischen und 75 Fischarten. Das Ergebnis – jeder fünfte Fisch, der die Turbine einer Wasserkraftanlage flussabwärts durchquert, erleidet tödliche Verletzungen!
Der Deutsche Angelfischer-Verband e. V. reichte seine Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor (EEG 2023) ein.
Der zuständige Ausschuss hat das #Osterpaket gestern finalisiert - und hat die Befürchtungen von Wissenschaft und Naturschutz bezüglich der Rolle der Kleinen Wasserkraft noch übertroffen.
Anlagen, egal wie klein, erhalten weiter höchste Einspeisevergütungen. Dabei ist zu beachten, dass auch die kleinste Anlage bei wenig Ertrag, großen ökologischen Schaden anrichtet. Gewässer werden zerschnitten und unpassierbar für Fische und andere aquatische Lebewesen. Damit werden auch noch die kleinsten, schönsten, naturnächsten frei-fließenden Bäche zu lukrativen Geschäftszielen.
Ohne Vorliegen der Beschlussvorlagen aus dem Bundestag, so die Kritik von Dr. Haseloff als Bundesratspräsident zu Beginn der Sitzung am 08. Juli 2022, hat der Bundesrat das „Osterpaket“ angenommen.[1]
Mit faulen Eiern im „Osterpaket“ haben Bundestag und Bundesrat ungeachtet der europarechtlichen Vorgaben, wie der Wasserrahmen-, FFH- und Umwelthaftungsrichtlinie die Wasserkraftlobby bedient. Scheinbar ist den Bundesländern nicht klar, dass nach dem bereits laufenden Pilotverfahren wegen Verfehlung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie, unweigerlich ein Vertragsverletzungsverfahren folgt und die Sanktionen nicht der Bund, sondern die Länder anteilig tragen müssen.
Der DAFV setzt sich im Rahmen der European Anglers Alliance für die Rechte der Angler in Europa ein.
Mehr…Aufgabe des Deutschen Angelfischerverbandes e.V. ist die Ausbildung, Fortbildung und Förderung von Kinder und Jugendlichen.
MehrDer Casting- oder Turnierangelsport ist das Ziel- oder Weitwerfen mit Angelgeräten auf einem Rasenplatz.
MehrDer Deutsche Angelfischerverband e.V. ist offiziell anerkannter Naturschutz- und Umweltverband.
MehrDer Deutsche Angelfischerverband e.V. kümmert sich mit einem speziellen Referat Meeresfischen/-angeln
MehrDer Deutsche Angelfischerverband e.V. kümmert sich mit einem speziellen Referat um das Süßwasserangeln.
MehrZum „Fisch des Jahres“ gekürt werden seit 1984 jährlich Arten, die von besonderem Interesse sind.
MehrDie „Flusslandschaft des Jahres“ wird gemeinsam mit den NaturFreunden Deutschlands e.V. (NFD) alle zwei Jahre ausgeschrieben.
MehrDer Deutsche Angelfischerverband e.V. besteht aus 23 Landes- und Spezialverbänden mit ca. 9.000 Vereinen, in denen insgesamt rund 500.000 Mitglieder organisiert sind.
Reinhardtstr. 14
10117 Berlin