EU-Fischereirat beschließt Fangmengen für die Ostsee 2018
- 10 Oktober 2017 |
- Publiziert in Europaarbeit
Der International Council for the Exploration of the Sea (ICES) hat am 31. Mai 2018 die Fangempfehlungen für den Dorsch in der westlichen Ostsee für das Jahr 2019 veröffentlicht. Die Empfehlung ist auch die wissenschaftliche Grundlage in Bezug auf das seit 2017 geltende Tagfanglimit (bag-limit) für den Dorsch. Für die Berufsfischer scheint eine Erhöhung der Fangquote von mehr als 100% für das Jahr 2019 möglich.
Die Einführung des so genannten Bag-Limits (Tagfanglimit) für den westlichen Dorsch im Jahre 2017 hatte ein wesentliches Ziel: Den Bestand zu sichern, ihn wiederaufzubauen, um eine nachhaltige Bewirtschaftung zu gewährleisten.
„Diesen Beitrag haben Angler nachweislich mit ihrer Unterstützung geleistet. Es ist demnach nur folgerichtig, sie entsprechend an der voraussichtlichen Erholung zu beteiligen“, sagt die Präsidentin des DAFV Dr. Happach-Kasan.
Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, hat in ihrem Antwortschreiben an den DAFV den Anglern in Deutschland ihre Unterstützung zugesagt. Hintergrund ist die unverständliche Auffassung der Europäischen Kommission das Bag-Limit trotz einer nachweislichen Bestandserholung für die Angler nicht erhöhen zu wollen.
Es kam wie vom DAFV erwartet. Die EU Kommission hat am 31.08.2018 den Vorschlag über die Fangmöglichkeiten in der Ostsee für das Jahr 2019 veröffentlicht. Ginge es nach der Europäischen Kommission, soll im nächsten Jahr das Tagesfanglimit für Angler nicht verändert werden. Obwohl der International Council for the Exploration of the Sea (ICES) eine Quotensteigerung von deutlich über 100 % für den westlichen Dorsch als vertretbar erachtet, ist die Kommission dieser Empfehlung nicht gefolgt. Lediglich einen Anstieg von 31 % wurde für die Berufsfischer im nächsten Jahr beim Westdorsch vorgeschlagen.
Das Bag-limit (Tagfanglimit) soll bei 5 Fischen für die Angler unverändert bleiben, einzig die zusätzliche Beschränkung für den Fang von 3 Dorschen während der Schonzeit ist in dem aktuellen Vorschlag nicht mehr enthalten. Aus Sicht des DAFV wäre insbesondere die Einhaltung einer Schonzeit für Dorsche während der Laichzeit - anstatt eines restriktiven Tagfanglimits - ein adäquates Mittel die Bestände zu schonen.
Im Vorfeld der Verhandlungen der EU-Fischereiminister über die Fangquotenvorschläge für die Ostsee im kommenden Jahr, ist der DAFV jetzt noch einmal mit einer Erklärung an die Europäische Kommission herangetreten.
Bei den Verhandlungen für die Ratsentscheidung über die Fangmöglichkeiten 2019 in der Ostsee am 15.10.2018 scheint sich eine Erhöhung des bag-limit für Angler von 5 auf 7 Dorsche pro Tag in der westlichen Ostsee abzuzeichnen.
Um sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren und frühzeitig Einfluss auf mögliche Weichenstellung nehmen zu können, waren DAFV-Präsidentin, Dr. Christel Happach-Kasan und Dr. Stefan Spahn am 7. Februar nach Brüssel gereist und mit Vertretern der EU-Kommission zusammengetroffen. Mit von der Partie waren auch Vertreter der European Anglers Alliance (EAA) und des Europäischen Angelgerätehersteller-Verbandes (EFTTA).
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Gemeinsame Pressemitteilung des Deutschen Angelfischerverbandes e.V., Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Landessportfischerverband Schleswig-Holstein e.V. und dem Deutschen Meeresanglerverband e.V.
Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat am 29. Mai 2019 seine Fangempfehlungen für den westlichen und den östlichen Dorschbestand in der Ostsee für das Jahr 2020 veröffentlicht. In seinem Bericht stellt das Gremium fest, dass sich die kurzzeitige, positive Entwicklung der Dorschpopulation im westlichen Ostseeraum voraussichtlich nicht fortsetzen wird. Die leichte Erholung des Bestands in den Jahren 2018/2019 beruhte auf dem starken Nachwuchsjahrgang aus dem Jahr 2016.
Der Deutsche Angelfischerverband e.V. besteht aus 23 Landes- und Spezialverbänden mit ca. 9.000 Vereinen, in denen insgesamt rund 500.000 Mitglieder organisiert sind.
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