Bag-Limit Dorsch 2019 - Ernüchterung in Brüssel, Hoffnung in Bonn
- 13 Juni 2018 |
- Publiziert in Europaarbeit
Die Einführung des so genannten Bag-Limits (Tagfanglimit) für den westlichen Dorsch im Jahre 2017 hatte ein wesentliches Ziel: Den Bestand zu sichern, ihn wiederaufzubauen, um eine nachhaltige Bewirtschaftung zu gewährleisten.
„Diesen Beitrag haben Angler nachweislich mit ihrer Unterstützung geleistet. Es ist demnach nur folgerichtig, sie entsprechend an der voraussichtlichen Erholung zu beteiligen“, sagt die Präsidentin des DAFV Dr. Happach-Kasan.
Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, hat in ihrem Antwortschreiben an den DAFV den Anglern in Deutschland ihre Unterstützung zugesagt. Hintergrund ist die unverständliche Auffassung der Europäischen Kommission das Bag-Limit trotz einer nachweislichen Bestandserholung für die Angler nicht erhöhen zu wollen.
Es kam wie vom DAFV erwartet. Die EU Kommission hat am 31.08.2018 den Vorschlag über die Fangmöglichkeiten in der Ostsee für das Jahr 2019 veröffentlicht. Ginge es nach der Europäischen Kommission, soll im nächsten Jahr das Tagesfanglimit für Angler nicht verändert werden. Obwohl der International Council for the Exploration of the Sea (ICES) eine Quotensteigerung von deutlich über 100 % für den westlichen Dorsch als vertretbar erachtet, ist die Kommission dieser Empfehlung nicht gefolgt. Lediglich einen Anstieg von 31 % wurde für die Berufsfischer im nächsten Jahr beim Westdorsch vorgeschlagen.
Das Bag-limit (Tagfanglimit) soll bei 5 Fischen für die Angler unverändert bleiben, einzig die zusätzliche Beschränkung für den Fang von 3 Dorschen während der Schonzeit ist in dem aktuellen Vorschlag nicht mehr enthalten. Aus Sicht des DAFV wäre insbesondere die Einhaltung einer Schonzeit für Dorsche während der Laichzeit - anstatt eines restriktiven Tagfanglimits - ein adäquates Mittel die Bestände zu schonen.
Die Entnahme von Wolfsbarschen durch Angler soll wieder erlaubt werden. So lautet zumindest ein aktueller Vorschlag der EU-Kommission zur „Änderung der Verordnung (EU) Nr. 2018/120 hinsichtlich bestimmter Fangmöglichkeiten für Wolfsbarsch“ vom 04.09.2018.
Um sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren und frühzeitig Einfluss auf mögliche Weichenstellung nehmen zu können, waren DAFV-Präsidentin, Dr. Christel Happach-Kasan und Dr. Stefan Spahn am 7. Februar nach Brüssel gereist und mit Vertretern der EU-Kommission zusammengetroffen. Mit von der Partie waren auch Vertreter der European Anglers Alliance (EAA) und des Europäischen Angelgerätehersteller-Verbandes (EFTTA).
Der Deutsche Angelfischerverband e.V. besteht aus 23 Landes- und Spezialverbänden mit ca. 9.000 Vereinen, in denen insgesamt rund 500.000 Mitglieder organisiert sind.
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