Eine aktive und moderne Ausrichtung – das hat sich der Anglerverein Jena-Süd e. V. auf die Fahne geschrieben. Zu seinen zentralen Themen gehören eine nachhaltige Gewässerbewirtschaftung sowie die Unterstützung des Naturschutzes in der Region. Hierbei spielt die Einbindung der 111 Mitglieder eine große Rolle. Seit 2023 können engagierte Vereinsmitglieder durch die Einführung der Aktivmitgliedschaft von Beitragsvergünstigungen profitieren, wenn sie sich zusätzlich zu den regulären Einsätzen verstärkt in Vereinsprojekte einbringen. Durch digitale Angebote wie die neue Webseite www.angeln-in-jena.de und die Möglichkeit, neue Projekte selbstständig zu entwerfen und zur Diskussion zu stellen, können die Mitglieder ihre Ideen einbringen und so den Verein aktiv mitgestalten.
Besondere Bedeutung hat die Bewirtschaftung des Bruthauses in Leutra, das seit 2010 unter der Federführung des Vereins steht. Hier werden mit viel Engagement autochthone Bachforellen aufgezogen, um die natürlichen Bestände zu fördern und die ökologische Vielfalt der Gewässer zu unterstützen. In den letzten Jahren konnten so über eine Million Fische erfolgreich erbrütet und in die Gewässer eingebracht werden.
Die Strukturmaßnahme „Lebendiger Gembdenbach“
Im Oktober 2024 fand erneut die zweitägige Veranstaltung „Lebendiger Gembdenbach“ statt, die bereits im Vorjahr großen Anklang fand. Ziel dieser Veranstaltung ist es, kleinen Fließgewässern mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Am Abend des 4. Oktobers wurden im Rahmen einer Vortragsveranstaltung verschiedene Beiträge präsentiert. Zu Beginn stellten Roland Bischof und Benjamin Gottfried das Projekt und den aktuellen Zwischenstand vor. Den Abschluss bildete ein Vortrag von Sascha Steinhauer und Stephan Hepper über die in Jena entwickelte digitale Fangkarte „Fischn“.
Der folgende Tag stand im Zeichen der praktischen Umsetzung: In einer Kurve des Gembdenbachs wurden vier Tonnen Kies mit einer Körnung von 16–64 mm eingebracht. Diese Strukturmaßnahme soll wertvolle Lebensräume für Insekten und Laichsubstrat für kieslaichende Fischarten schaffen. Gleichzeitig werden erosionsgefährdete Uferbereiche geschützt. Die Aktion wurde durch die Zusammenarbeit mit dem Gewässerunterhaltungsverband „Untere Saale/Roda“ ermöglicht, besonderer Dank gilt dabei Tobias Otto und Tobias Sperrhacke.
Unser Workshop-Wochenende mit der Kieseinbringung, den spannenden Vorträgen, tollen Gesprächen, leckerem Essen und bezaubernder Musik war ein voller Erfolg. Ausruhen können und wollen wir uns trotzdem nicht. Nach unserem kleinen Beitrag zur Dokumentation „Unsere Flüsse – Wie retten wir Deutschlands Lebensadern?“ setzen wir unser Engagement fort und arbeiten weiterhin daran, unsere Gewässer kontinuierlich zu verbessern. Ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützer und die tolle mediale Begleitung des DAFV!
Angler für die Natur
Angler sind über ihre Vereine und Verbände nicht nur zur Nutzung von Fischen berechtigt, sondern als Eigentümer oder Pächter von Fischereirechten auch zu deren Hege und Pflege gesetzlich verpflichtet.
Jahr für Jahr werden deutschlandweit Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden von Anglerinnen und Anglern scheinbar im Verborgenen geleistet. So werden unter Anderem Gewässer renaturiert, Brutplätze für Fische eingerichtet, Maßnahmen zum Artenschutz ergriffen und Ufer vom Müll bereinigt. „Es ist uns ein Anliegen mit dem Projekt Gewässer-Verbesserer das vielfältige ehrenamtliche Engagement der organisierten Anglerinnen und Angler in Deutschland mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.“, so Klaus-Dieter Mau, Präsident des Deutschen Angelfischerverbandes.
Fisherman’s Partner, die Zeitschrift Blinker und der DAFV sagen herzlichen Glückwunsch und wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Teilnehmern ganz herzlich für das ehrenamtliche Engagement und die Verdienste um die Hege und Pflege unserer Gewässer bedanken.