Der Fischereiverein Lathen und Umgebung e.V. wurde im Jahr 1935 gegründet und zählt derzeit ca. 2500 Mitglieder. Der Verein organisiert jährlich rund 50 Veranstaltungen, führt Fischbesatz durch, setzt sich intensiv für den Naturschutz und Renaturierungen ein, betreibt ein Bruthaus und führt regelmäßig Gewässeruntersuchungen durch. Die knapp 210 Hektar große bewirtschaftete Wasserfläche erschließt sich aus der Ems, dem Dortmund-Ems-Kanal, den angrenzenden Altarmen sowie Seitenkanälen und zwei Baggerseen. Zu den Nebengewässern gehört auch die Lathener Beeke, welche zum Teil stark begradigt und tief ins Gelände eingeschnitten ist. Zudem war der Gewässerabschnitt einst von Strukturarmut geprägt. Eine laterale Anbindung an typische Strukturen der Aue fehlte gänzlich. Dabei ist eine Vielzahl von Organismen an dynamische Gewässer und Auen angepasst bzw. darauf angewiesen.
Vereinsmitglieder bei Renaturierungsarbeiten an der Lathener Beeke, Foto: Helmut Felthaus
Renaturierungsmaßnahmen an der Lathener Beeke
Eine vom Verein durchgeführte Renaturierungsmaßnahme hat maßgeblich zur Förderung der Biodiversität und des Biotopverbundes beigetragen. Ziel des Projektes war es, eine Reaktivierung fließgewässertypischer, eigendynamischer Prozesse, mit denen die Ausbildung diverser Strukturen wie Prall- und Gleithänge, Kolke und Rauschen einhergehen soll. Durch eine Abflachung des Ufers soll zudem eine laterale Vernetzung mit der Aue entstehen. Diese Maßnahmen bedingen eine Aufwertung des Gewässerabschnittes, der damit wieder einen geeigneten Lebensraum für speziell an Strukturdiversität angepasste Arten, wie z. B. der Quappe (Lota lota), darstellt.
Setzen von Strömungslenkern, Foto: Fischereiverein Lathen und Umgebung e.V.
Unter Berücksichtigung der lokal vorherrschenden Gegebenheiten wie z. B. der Gefällesituation erfolgte ein gezielter Einbau von Strömungslenkern in Form von Holzstämmen und Schüttungen aus Kartoffellesesteinen. Durch die Lenkung der Strömung wird, unter Berücksichtigung der angrenzenden Eigentumsverhältnisse, eine eigendynamische Gewässerentwicklung initiiert, die zur Ausbildung von essenziell notwendigen Strukturen wie Prall- und Gleithängen führen.
Des Weiteren wurde eine Abflachung des in Fließrichtung rechten Ufers durchgeführt. Dazu war es notwendig, einen Teilbestand der vorhandenen Gehölze zu entfernen. Das durch diese Maßnahme gewonnene Stammholz konnte direkt zum Einbau als Strömungslenker genutzt werden, sodass keine unnötigen Transportwege verursacht wurden und naturraumtypisches Material Verwendung fand. Durch die Uferabflachung erfolgt eine laterale Vernetzung der Lathener Beeke mit einer feuchten Auwaldstruktur westlich des Gewässerverlaufes.
„Es erfüllt einem mit Stolz, mit ein wenig Kies und ein paar Strömungslenkern aus Holz eine so tolle Gewässerverbesserung zu erzielen.“
(Werner Kremer 1. Vorsitzender)
Angler für die Natur
Angler sind über ihre Vereine und Verbände nicht nur zur Nutzung von Fischen berechtigt, sondern als Eigentümer oder Pächter von Fischereirechten auch zu deren Hege und Pflege gesetzlich verpflichtet.
Jahr für Jahr werden deutschlandweit Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden von Anglerinnen und Anglern scheinbar im Verborgenen geleistet. So werden unter Anderem Gewässer renaturiert, Brutplätze für Fische eingerichtet, Maßnahmen zum Artenschutz ergriffen und Ufer vom Müll bereinigt. „Es ist uns ein Anliegen mit dem Projekt Gewässer-Verbesserer das vielfältige ehrenamtliche Engagement der organisierten Anglerinnen und Angler in Deutschland mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.“, so Klaus-Dieter Mau, Präsident des Deutschen Angelfischerverbandes.
Fisherman’s Partner, die Zeitschrift Blinker und der DAFV sagen herzlichen Glückwunsch und wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Teilnehmern ganz herzlich für das ehrenamtliche Engagement und die Verdienste um die Hege und Pflege unserer Gewässer bedanken.