Am 13. und 14. Oktober 2023 lud das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) seine europäischen Partnerverbände unter dem Motto „Rettungsgasse für die Fische“ nach Linz an der Donau ein. Die Einladung nahmen der Präsident der European Anglers Alliance (EAA), Fred Bloot sowie Olaf Lindner und Florian Stein vom DAFV gerne an und stellten die Arbeit des DAFV und der EAA in zwei Fachbeiträgen vor.

Im Rahmen des Forums stellt das ÖKF die mit Spannung erwarteten Ergebnisse der Studie: ANGELFISCHEREI IN ÖSTERREICH „Die sozio-ökonomische Bedeutung“ vor.

Die Studie wurde vom österreichischen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft beauftragt sowie gefördert und befasst sich mit folgender Fragestellung:

"Die Angelfischerei ist eine faszinierende Tätigkeit, die von vielen Menschen in Österreich ausgeübt wird. Wie viele Fischer:innen gibt es in Österreich? Wie wird diese von der breiten Bevölkerung wahrgenommen? Welches Image hat die Angelfischerei unter den Angler:innen? Welchen Beitrag leisten Fischer:innen, Fischereivereine und -organisationen für Natur, Artenvielfalt und Gemeinwohl? Wie viel tragen sie mit ihren Investitionen sowie mit ihrer großteils ehrenamtlichen Arbeit zum wirtschaftlichen Erfolg Österreichs bei?"

Die Ergebnisse zeigen aus Sicht des DAFV ähnliche Entwicklungen und Herausforderungen zu der aktuellen Daten- und Studienlage in Deutschland auf. So wird der Anteil der Menschen, welche in Österreich mindestens einmal pro Jahr der Angelfischerei nachgehen analog zu Deutschland mit ca. 9% Anteil an der Gesamtbevölkerung angegeben.

Im weiteren Verlauf gibt es am Freitag interessante Fachvorträge zu den Themen „Wer rettet den Huchen“, „Fischer schaffen Lebensraum“ oder der Frage nach dem zukünftigen Umgang mit dem Thema Catch & Release.

Am Samstag steht die Themen Fischbesatz, die Wiederansiedlung bedrohter Fischarten, Wasserkraft und die fehlende Durchgängigkeit der Gewässer, als auch eine Podiumsdiskussion zum Thema Prädatorenmanagement auf der Tagesordnung.

Ernennung zum Ehrenmitglied der EAA

Während der Grußworte wird der scheidende ÖKF-Präsident Helmut Belanyecz von seinem Verband für seinen jahrzehntelanges Engagement für Anglerinteressen und den Schutz der Natur geehrt. Belancyecz hat sich über Jahrzehnte intensiv in der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) engagiert und damit die Interessen der EAA im östlichen Verbreitungsgebiet der EAA eindrucksvoll vertreten. So wird Belancyecz von Fred Bloot auch zum Ehrenmitglied der EAA ernannt.

Angeln in der Mitte der Gesellschaft

In seinem Vortrag „Angeln in der Mitte der Gesellschaft -Chancen und Herausforderungen für die Zukunft der Freizeitfischerei in Europa“ stellt Olaf Lindner, Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit beim DAFV, die Initiativen und Kampagnen des DAFV für die gesellschaftliche Anerkennung der Angelfischerei vor. Lindner zeigt auf, dass die Interessenvertretung der Freizeitfischerei den gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf Tierwohl, Ernährung und einer zunehmenden Entfremdung von der Natur aktiv gestalten muss. Dabei ist es aus Sicht des DAFV entscheidend, den Rückhalt insbesondere in der Mitte der Gesellschaft aufrechtzuerhalten: „Wir müssen Anglerinnen und Anglern nicht erklären, das Angeln eine gute Sache ist und ideologisch getriebene Gegner wird man kaum umstimmen können. Es geht vor allem darum, bei den vielen Menschen in der Mitte der Gesellschaft für die Leistungen und positiven Aspekte der Freizeitfischerei zu werben und damit für die Zukunft eine breite gesellschaftliche Akzeptanz aufrecht zu erhalten“, so Lindner.

Vorteile und Notwendigkeit einer Europäischen Vertretung in Brüssel

In Anknüpfung an die Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze, die im Laufe des Tages in mehreren Vorträgen angesprochen wurden, berichtet Stein als Vorstandsmitglied über die Arbeit der EAA. Stein verdeutlicht die Parallelen zwischen den nationalen Herausforderungen in Österreich und denen auf europäischer Ebene. Dadurch wird dem Publikum schnell deutlich, wie wichtig eine starke Vertretung der Anglerinteressen in Brüssel für den Fortbestand der Angelfischerei in Europa insgesamt ist.

Der DAFV bedankt sich ganz herzlich bei der ÖKF-Geschäftsführerin Sonja Behr für die gelungene Veranstaltung und freut sich auf die weiterhin gute Zusammenarbeit.