Am 10. Mai wurden sämtliche Räumlichkeiten des zweitgrößten Aalhändlers Europas im französisch-spanischen Grenzgebiet (Baskenland) in Saint-Vincent-de-Tyrosse, Getaria und Oitarzun durchsucht. Bei der Operation kam es zu mindestens 20 Verhaftungen. Durchgeführt wurde die internationale Operation auf französischer Seite durch Gendarmerie und Zollfahndung, auf spanischer Seite durch die Guardia Civil. Unterstützt wurden die Durchsuchungen von Europol und dem Europäischem Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF).
Wichtiger Schlag gegen den illegalen Aalhandel
„Mit den Reiseeinschränkungen aufgrund der Pandemie ab Frühjahr 2020 konnten wir einen vorübergehenden Rückgang des illegalen Handels mit Glasaalen von Europa nach Asien feststellen. Zumindest sprechen die rückläufige Menge an beschlagnahmten Aalen und die Anzahl der Verhaftungen dafür. Ob die illegalen Exporte aber tatsächlich zurückgegangen sind, oder ob sich der Schmuggel auf unbekannte Routen verlagert hat, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit Sicherheit sagen. Bedauerlicherweise haben wir innerhalb des letzten Jahres wieder einen starken Anstieg des Aal-Schmuggels wahrgenommen. Desto wichtiger ist es, dass es den Behörden nun gelungen ist, einen der größten, mutmaßlich kriminellen, Händler zu verhaften.“, so Florian Stein, Aal-Experte des DAFV.
EU-Vorgaben können nur erreicht werden, wenn Besatzaale weiterhin verfügbar sind
Die deutschen Aalmanagementpläne können die von der EU definierten Ziele zur Bestandserholung nur durch Aal-Besatzmaßnahmen erreichen. Dafür werden französische Glasaale benötigt, die unter bestmöglichen und legalen Bedingungen gefischt wurden. Der DAFV gratuliert den Ermittlern und hofft, dass mit der Ausschaltung weiterer Aal-Schmuggler der Besatz auch in der Zukunft weiterhin möglich sein wird.
Die Original-Meldungen vom 10. Mai 2023