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Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV) Logo

Am 4. November lud das Forum für Freizeitfischerei und aquatische Umwelt des Europäischen Parlaments (RecFishing Forum) zu einer Filmvorführung von Emilie Björkmans Dokumentarfilm „A Baltic salmon requiem – FREE FALLING”. Im Anschluss folgte eine Debatte mit hochkarätigen Vertretern der EU-Kommission und des EU-Parlaments.

Bestandsentwicklung in der Ostsee bereitet große Sorgen

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die dringende Notwendigkeit, das Ökosystem der Ostsee und insbesondere die Populationen der Wildlachse zu schützen. Deutlich wurde, wie stark betroffene Gemeinden von einer gesunden aquatischen Umwelt und dem damit verbundenen Angeltourismus sowie den daraus resultierenden sozioökonomischen Vorteilen abhängig sind.

Die Angelfischerei ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Ostseeregion. Sie erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von 1,9 Millionen Euro und sichert rund 15.656 Vollzeitstellen in den Meeres- und Süßgewässern der Region.

In dem Film berichten Fliegenfischer und Wissenschaftler vom katastrophalen Einbruch der zurückkehrenden Laichfische in den letzten Jahren. Vieles weist darauf hin, dass er im direkten Zusammenhang mit der schwindenden Futterverfügbarkeit in der Ostsee steht.

Vertreter von Kommission und Parlament sind sich einig

Die Europaabgeordnete Heléne Fritzon (S&D, Schweden) eröffnete die Veranstaltung mit den Worten: „Der Dokumentarfilm erzählt eine ebenso schöne wie beunruhigende Geschichte. Er erinnert uns daran, dass der wilde Ostseelachs selbst nach Jahren der Erholung vor einer neuen Krise steht und dass die Vorgänge in unseren Flüssen und Meeren die Veränderungen in unserer Umwelt und unserem Klima widerspiegeln.

Der deutsche Abgeordnete Niclas Herbst (EVP), erklärte: „Der heutige Film erinnert uns daran, dass hinter jedem politischen Vorschlag Menschen stehen – Familien, Angler und Gemeinschaften, denen die Gewässer, die sie am besten kennen, sehr am Herzen liegen. Konzentrieren wir uns auf das, was uns verbindet – die Entschlossenheit, den Ostseelachs wieder schwimmen zu sehen, gesund und in großer Anzahl. Lasst uns diese Veranstaltung nicht zu einem Requiem machen, sondern zu einem Weckruf.“

Vier Mitglieder des Europäischen Parlaments aus dem gesamten politischen Spektrum nahmen an der Veranstaltung teil und sprachen sich nachdrücklich für den Schutz der Wildlachspopulationen in der Ostsee und die Umkehrung des sich verschlechternden Zustands der Ostsee aus. Im Anschluss an die Filmvorführung fand eine politische Debatte unter der Leitung von Niclas Herbst (EVP) statt, an der folgende Personen teilnahmen:

  • Frau Francesca Arena – Stellvertretende Kabinettschefin des EU-Kommissars für Fischerei und Ozeane, Herrn Costas Kadis
  • MEP Michal Wiezik (Renew Europe, Slowakei)
  • MEP Emma Wiesner (Renew Europe, Schweden)
  • Emilie Björkman, Filmregisseurin
  • Thomas Johansson – Baltic Salmon Fund – Generalsekretär; und
  • Kaare M. Ebert – Vertreter der European Anglers Alliance (EAA)

Angelfischer betonen kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung

Während der Diskussion betonte Frau Arena, dass Kommissar Kadis die anhaltende ökologische Krise in der Ostsee anerkennt, welche die sozioökonomischen Lebensgrundlagen vieler abgelegener Gemeinden bedroht – darunter auch diejenigen, die auf Wildlachs in Süßgewässern angewiesen sind. Aus diesem Grund unterstützt Kommissar Kadis einen Wiederaufbauplan für die Ostsee, welcher im Vorschlag der Kommission für die zulässigen Gesamtfangmengen (TAC) für 2026 angesprochen wird. Zum Abschluss der Diskussionsrunde sagte Kaare M. Ebert (European Anglers Alliance) „Ein Teil der lokalen kulturellen Identität der Menschen wird wiederhergestellt, wenn der Lachs in ein Flusstal zurückkehrt. Allein die Flussfischerei auf Lachs im schwedischen Torne erwirtschaftet jährlich 11 Millionen Euro und im schwedischen Mörrum sind es 4,5 Millionen Euro pro Jahr. Ein einziger Lachs, der von Freizeitfischern auf See in Finnland gefangen wird, hat einen Wert von etwa 1.150 Euro. Aber um diese sozialen und wirtschaftlichen Werte zu schaffen, brauchen wir Lachse in den Flüssen, wir brauchen ein angemessenes Fischereimanagement.

Mit dieser Veranstaltung fordert das Forum für Freizeitfischerei und aquatische Umwelt des Europäischen Parlaments, dass die Freizeitfischerei als wichtiger Partner bei der Gestaltung einer nachhaltigen EU-Fischereipolitik in der Ostsee anerkannt wird – als Verbindung von wirtschaftlicher Vitalität, sozialem Wert und ökologischer Verantwortung.

Weitere Informationen zum Forum finden Sie hier.

Über die EAA und die EFTTA:
Das Sekretariat des Forums wird von zwei Verbänden gemeinsam gestellt: der European Anglers Alliance (EAA) und der European Fishing Tackle Trade Association (EFTTA). Die EAA und die EFTTA setzen sich auf EU-Ebene und darüber hinaus für die Verbesserung der aquatischen Umwelt, die nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände sowie den Schutz und die Förderung der Angelfischerei (Angeln mit Rute und Schnur) in Europa ein. Sie setzen sich auch dafür ein, dass die Angelfischerei im Vergleich zu anderen Fischereisektoren fair und gerecht behandelt wird.
Die European Anglers Alliance (EAA) ist eine paneuropäische Organisation, welche die Interessen der europäischen Angelfischer auf europäischer Ebene und darüber hinaus vertritt. Die EAA wurde 1994 in Brüssel gegründet. Die 11 Mitgliedsorganisationen und Partnerverbände der EAA aus 15 europäischen Ländern zählen insgesamt etwa 3 Millionen Mitglieder.
Die European Fishing Tackle Trade Association wurde 1981 in London mit einem klaren Ziel gegründet: die Unterstützung des europäischen Angelfischereisektors– der Hersteller und Großhändler, der Importeure und Exporteure. Jedes Jahr organisiert die EFTTA die EFTTEX, die führende europäische Fachmesse für Fischereibedarf.

 

 

Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV)

DeutschlandkarteDer Deutsche Angelfischerverband e.V. besteht aus 25 Landes- und Spezialverbänden mit ca. 9.000 Vereinen, in denen mehr als 500.000 Mitglieder organisiert sind. Der DAFV ist der Dachverband der Angelfischer in Deutschland. Er ist gemeinnützig und anerkannter Naturschutz- und Umweltverband. Der Sitz des Verbandes ist Berlin. Er ist im Vereinsregister unter der Nummer 32480 B beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg eingetragen und arbeitet auf Grundlage seiner Satzung.

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