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Das Schleppangeln auf Lachs in der Ostsee ist in Deutschland und anderen Ostseeanrainern von großer kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Bedeutung, insbesondere für einige Küstengemeinden z. B. auf Rügen (DE), Bornholm (DK) und entlang der schwedischen Südküste. Foto: DAFV, Olaf Lindner
Das Schleppangeln auf Lachs in der Ostsee ist in Deutschland und anderen Ostseeanrainern von großer kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Bedeutung, insbesondere für einige Küstengemeinden z. B. auf Rügen (DE), Bornholm (DK) und entlang der schwedischen Südküste. Foto: DAFV, Olaf Lindner

Nach langen Verhandlungen haben sich die Fischereiminister der EU-Staaten am 28. Oktober 2025 auf einen Kompromiss bezüglich der Fangmöglichkeiten in der Ostsee für 2026, geeinigt. Für Angelfischer besteht weiterhin die Möglichkeit, einen Lachs (Salmo salar) mit abgeschnittener Fettflosse pro Tag zu entnehmen. Diesen Fischen wurde die Fettflosse vor dem Besatz entfernt. Alle Wildlachse müssen schonen zurückgesetzt werden. Das Entnahmeverbot für Dorsch (Gadus gadus) bleibt bestehen. 

Lachs 

Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hatte am 28. Mai 2025 seine Fangempfehlung für den Atlantischen Lachs (Salmo salar) in der Ostsee (SDs 22-31) für das Jahr 2026 veröffentlicht. Das Gutachten des ICES enthält Vorschläge für Maßnahmen zur Stärkung und zum Schutz schwacher Lachsbestände in einigen wenigen Flüssen durch Schließung der Befischung auf den gemischten Bestand, sowohl für die Freizeit- als auch für die kommerzielle Fischerei im Hauptbecken. Küstenfischerei ist nur in der Ålandsee und im Bottnischen Meerbusen (nördlich von 59,30 N) während der Laichwanderung (Anfang Mai bis Ende August) möglich. Die empfohlene Gesamtmenge wird dort von 40.000 Lachse (ICES-Gutachten für 2024[ii]) auf 30.000 Lachse abgesenkt. 

Die Europäische Kommission folgte der ICES-Empfehlung und empfahl ebenfalls, die Angelfischerei auf Lachs komplett einzustellen. In ihrem Kompromiss einigten sich die Fischereiminister aber darauf, die Regelung für das Jahr 2025 auch 2026 fortzuführen („rollover“). 

Dorsch 

Für den Dorsch in der westlichen Ostsee (SD 22-24) bleibt es bei einer Beifang-Quote von 266 Tonnen für die Berufsfischerei. Die EU-Kommission hatte eine Reduzierung auf 42 Tonnen vorgeschlagen. Das Entnahmeverbot für die Angelfischerei bleibt bestehen. 

Weitere Fangvorgaben für die Ostsee in 2026 

Zu den Fangvorgaben für die deutsche Fischerei hat das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) einen gesonderte Pressemitteilung herausgegeben. Danach bleiben die Bedingungen stabil ohne weitere Einschränkungen im Jahr 2026 – die gezielte (Berufs-)Fischerei auf die für Deutschland wichtigsten Bestände Dorsch und Hering in der westlichen Ostsee bleibt weiterhin grundsätzlich geschlossen. 

Anlass zur Hoffnung gibt es weiterhin beim westlichen Hering: Anzeichen für eine Bestandserholung der letzten Jahre setzen sich fort. Deutschland hatte sich daher in schwierigen Verhandlungen erfolgreich dafür eingesetzt, dass die kleine Küstenfischerei weiter westlichen Hering in begrenztem Rahmen mit passiven Fanggeräten, wie Stellnetzen und Reusen, gezielt fangen kann. Beim Dorsch muss die Schließung der gezielten Fischerei und der Freizeitfischerei fortgeführt werden – eine Erholung der Bestände ist weiterhin nicht in Sicht. Deutschland konnte aber – entgegen einem ursprünglichen Kürzungsvorschlag der EU-Kommission – eine Fortschreibung der bislang geltenden Beifangmengen für Dorsch erreichen. So wird gewährleistet, dass die Fischerei auf Plattfische wie Scholle, bei der Dorsch oft Beifang ist, weiterhin ohne Einschränkungen möglich ist. Zudem hat sich der Rat auf eine Fortführung der Regelungen für die Freizeitfischerei auf Lachs im bisherigen Umfang geeinigt – auch künftig dürfen Angler ein Besatzlachs pro Tag fischen.

 

 

  

EU-Gesamtfangmenge 2025 

Deutsche Quote 2025 

EU-Gesamtfangmenge 2026 

Deutsche Quote 2026 

Anpassung 

  

 

in Tonnen 

in Prozent 

Hering westliche Ostsee 

(grds. nur Beifang) 

788 

435 

788 

435 

 +/-0 % 

Dorsch westliche Ostsee 

(nur Beifang) 

266 

57 

266 

57 

+/- 0 % 

Dorsch östliche Ostsee 

(nur Beifang) 

430 

39 

430 

39 

+/- 0 % 

Scholle 

  

11.313 

900 

10.973 

873 

-3% 

Sprotte 

  

139.500 

8.718 

201.975 

12.622 

45% 

 Quelle: Pressemitteilung des BMLEH vom 28. Oktober 2025 

 

Wir begrüßen, dass die EU-Fischereiminister auch für 2026 eine maßvolle Nutzung der Lachsbestände durch Angler ermöglichen. Die Entnahme eines markierten Besatzlachses pro Tag bleibt weiterhin erlaubt – das ist ein wichtiges Signal. Gleichzeitig ist das fortbestehende Entnahmeverbot für Dorsch für uns schmerzlich, aber aus Sicht des Schutzes dieses weiterhin kritischen Bestandes nachvollziehbar. Wir erwarten jedoch, dass die Politik den Wiederaufbau des Dorsches mit deutlich mehr Engagement vorantreibt und Perspektiven für die Angelfischerei schafft. 

Der DAFV wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass wissenschaftsbasierte Entscheidungen getroffen werden, die Natur- und Nutzerinteressen in Einklang bringen – für eine lebendige Ostsee und eine starke, nachhaltige Angelfischerei.

Deutscher Angelfischerverband e.V. (DAFV)

DeutschlandkarteDer Deutsche Angelfischerverband e.V. besteht aus 25 Landes- und Spezialverbänden mit ca. 9.000 Vereinen, in denen mehr als 500.000 Mitglieder organisiert sind. Der DAFV ist der Dachverband der Angelfischer in Deutschland. Er ist gemeinnützig und anerkannter Naturschutz- und Umweltverband. Der Sitz des Verbandes ist Berlin. Er ist im Vereinsregister unter der Nummer 32480 B beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg eingetragen und arbeitet auf Grundlage seiner Satzung.

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